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Literaturzeitschrift „Risse“ wird wieder gefördert

23.06.2006 Ostsee-Zeitung von Matthias Schümann

Rostock (OZ) Mit der Förderung von Kulturprojekten wie der Literaturzeitschrift „Risse“ sah es im vergangenen Jahr gar nicht gut aus. Das Land hielt sich zurück, sodass der Bestand kleinerer Unternehmungen akut in Gefahr war. „Wir waren kurz davor, aufzugeben“, erinnert sich Katinka Friese, Projektleiterin am Literaturhaus Rostock und mit Johanna Michallik, Anne Blaudzun, Dr. Wolfgang Gabler und Torsten Ruchhöft Mitglied der „Risse“-Redaktion. Doch sie gaben nicht auf, und so wird heute das neue „Risse“-Heft im Literaturhaus Rostock präsentiert.
Das Auf und Ab gehört offenbar zum Leben einer Literaturzeitschrift in einer strukturschwachen Gegend, und daher ließen sich die Literatur-Enthusiasten nicht entmutigen. Das Kulturamt der Hansestadt Rostock überbrückte den Notstand, allerdings erschien 2005 statt der gewohnten zwei nur ein Heft. Und in diesem Jahr geht es wieder bergauf: Erst kürzlich sagte das Schweriner Bildungsministerium ausreichende Förderung zu. „Die Zeitschrift ,Risse' ist eine wichtige Möglichkeit für die Schriftsteller im Land, wirksam zu werden“, hieß es. In diesem Jahr habe der Landtag die gesamte angestrebte Förderung bewilligt.
Tatsächlich gibt es für Autorinnen und Autoren aus MV nicht viele Möglichkeiten, ihre Texte zu veröffentlichen. Und von allen Literaturzeitschriften gibt es nur die „Risse“, die sich explizit der Autorenförderung verschrieben haben. „Die Veröffentlichung von Texten ist der erste, wichtige Schritt bei der Autorenförderung“, sagt Katinka Friese. „Es geht darum, Autoren durch die Publikation bekannter zu machen, Lesungen mit ihnen zu organisieren und ihnen so in der literarischen Welt Gehör zu verschaffen.“ Schließlich brauchen alle Autoren Veröffentlichungen, um sich bei Wettbewerben oder Förderprogrammen zu bewerben.
Diese Förderung lässt sich in Zahlen ausdrücken. In sieben Jahrgängen wurden 14 Hefte und drei Sonderhefte publiziert. Mehr als 80 Autoren aus Mecklenburg-Vorpommern sind mit Erstveröffentlichungen vertreten, hinzu kommen Erstübersetzungen von 28 Autoren aus dem Ausland. Den redaktionellen Teil füllen Essays und Kritiken von rund 60 Autorinnen und Autoren. Außerdem wurden Künstler der Region für die Illustrationen der Hefte gewonnen.
Der Kreis der Autoren soll übrigens noch erweitert werden. „Wir suchen ständig nach neuen Schriftstellern“, sagt Katinka Friese. Wie zum Beispiel Jette Langer, die einen Text in der aktuellen Risse-Ausgabe veröffentlicht, die soeben erschienen ist.

 

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