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Gedichte, Prosa und Essays aus dem Küstenland

31.03.1998 Ostsee-Zeitung von Detlef Stapf


Literaturjournal „Risse“ erscheint zum Beginn des Bücherfrühlings
Rostock. Der Bücherfrühling in Mecklenburg-Vorpommern beginnt heute um 20 Uhr mit einer seltenen Premiere. Vorgestellt wird in der Kunsthalle Rostock zur Auftaktveranstaltung des Lesemarathons die erste Ausgabe der Zeitschrift „Risse – Das Journal für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern“. Das künftig halbjährlich (Frühjahr und Herbst) erscheinende 100seitige Heft soll nach Auskunft von Wolfgang Gabler in erster Linie ein Forum für Literatur im Bundesland sein.

Der Literaturwissenschaftler (Universität Rostock), in der Redaktion für Essayistik zuständig, sieht die Abnehmer für die Auflage von vorerst 1500 Exemplaren unter Autoren, Germanistikstudenten und Interessenten, die im Bücherdschungel Orientierung suchen. Ob die sechsköpfige Redaktion mit ihren Angeboten den Geschmack des Publikums trifft, muß sich noch herausstellen. Nach dem dritten Heft, so Gabler, soll eine Autorenkonferenz erste Bilanz ziehen und gegebenenfalls Änderungen am Konzept anregen.

In der ersten Nummer werden auf rund 60 Seiten Texte von bekannten Autoren wie Uwe Saeger und Carmen Blazejewski, weniger geläufigen wie Andreas Schäning und Jürgen Landt oder ein Debüt der literarischen Neuentdeckung Alexandra Marten vorgestellt. Es gibt eine Kostprobe des Romans „Der Tod des Orvar Klein“ von Daniel Katz. Die Übersetzerin Regine Pirschel schreibt über den finnischen Autor, dessen Buch „Der falsche Hund“ in unserer Zeitung als Fortsetzungsroman erscheint.

 

                                       Kritiken aus dem Herbst

 

Von Helmut Lethen ist der Essay „Heiserkeit“ abgedruckt. In der Rubrik Literaturkritik findet man sämtliche Titel aus den Herbstprogrammen der Verlage, etwa Matthias Politickys „Weiberroman“. Den Leser mag es wundern, daß die Redaktion nicht Gelegenheit nutzt, regionale Frühjahrs-Messetitel vorzustellen. Etwa „Tod in Kuscherow“ (Volker Keßling), „Katja Henkelpott“ (Helmut Sakowski), „Epikrise“ (Erik Deutsch) oder „Auf immer und ewig, Dein Fritz Reuter“ (Cornelia Nenz). Den Anspruch auf so viel Aktualität sollte sich die Redaktion schon stellen. Gabler räumt ein, daß die „Risse“-Redaktion bislang weitgehend auf Rostock und das Umland der Hansestadt fixiert ist und noch über nicht genügend Kontakte in andere Teile des Landes verfüge. Er hoffe jedoch mit dem Erscheinen der ersten Nummer auf eine lebendige Kommunikation mit Literaturfreunden in ganz Mecklenburg und Vorpommern. Die Rubrik Literarisches Leben stellt Verlage und Vereine vor: den Wegemann Bauer Verlag Rostock, das Literaturzentrum Neubrandenburg e. V., den Friedrich-Bödecker-Kreis e. V. (Rostock) und das Künstlerhaus Lukas der Stiftung Kulturfonds (Ahrenshoop).

Das Copyright für den Titel „Risse“ reicht schon sieben Jahre zurück. Getragen wird das Projekt von einem Verein, der eine private Unternehmung von Martin Ebert fortführt. Der Architekt hatte in nunmehr 17 Heften Texte junger Autoren veröffentlicht. Die neuen, mit Nummer eins beginnenden „Risse“ starten mit einer neuen Redaktion und verändertem Konzept.

Pro Heft steht ein Budget von rund 23 000 Mark zur Verfügung, wobei sich in einer Drittelfinanzierung das Kultusministerium beteiligt und der Rest durch redaktionelle bzw. technische Eigenleistung sowie den Verkaufserlös zusammenkommen soll. Das Heft kostet im Einzelverkauf 5 Mark und im Jahresabonnement inklusive Versand 14,50 Mark.

 

 

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