Startseite

Editorial

Die Botschaften, die uns am 11. September aus den USA erreichten, sind erschütternd und markieren einen Einschnitt im politischen Leben. Die Berichterstattung in fast allen Medien zeigte aber auch, wie tief der Graben zwischen der westlichen Zivilisation und der Lebenswirklichkeit in vielen Ländern der Welt ist. Auf der Erde vergeht kaum ein Tag ohne kriegerische Auseinandersetzungen, Massenmorde und Gewalt. Tausende Menschen kommen dabei gleichermaßen unschuldig ums Leben. Wo bleibt da unsere Betroffenheit, wann gibt es da Gedenkminuten?

Mecklenburg als Fremde ist das Thema des 2. Sonderheftes, das im Dezember 2001 erscheint. Noch bis zum 15. November können literarische Texte alles Genres, die sich mit »Fremdheit« in unserem Bundesland auseinandersetzen, an uns geschickt werden.

Wie immer erscheinen in der Herbstausgabe die Texte der Preisträger der Lyrikmeisterschaft Mecklenburg-Vorpommern, aus drucktechnischen Gründen ist diesmal die Reihenfolge des Abdrucks geändert. Übrigens: Die nächste Meisterschaft kommt bestimmt (im Juni 2002), Interessenten können sich ab sofort im Literaturhaus Kuhtor bewerben. Mit der Kultur des mündlichen Dichterwettstreits beschäftigt sich auch der Essay, den Boris Preckwitz, einer der Aktivisten des poetry slam, über diese (relativ) neue Erscheinungen im (oder, wie der Verfasser meint, neben dem) »Literaturbetrieb« geschrieben hat.

»Man schreibt für sich selbst«, ist das Resümee des Schriftstellers Reinhard Wosniak, mit dem wir für die Rubrik Literarisches Leben über Bedingungen des Schreibens in M-V gesprochen haben. Parallel dazu erscheint erstmals seine Erzählung Doppeltes Spiel aus dem Jahre 1991. Bert Koß, Autor aus Klein Siems, hat uns ein Hörspiel geschickt, das derzeit für den MDR-Kultur produziert wird. Der Text sprengt alle Grenzen. Erstmals heißt es deshalb im literarischen Teil: Fortsetzung folgt.

Neu in den RISSEN ist auch die Rubrik Literaturempfehlung von BuchhändlerInnen aus M-V, diesmal von Evelyn Röwekamp von der Rostocker Universitätsbuchhandlung Phönix. Zum Schluss ein Wort zur »Euro-Umstellung«: Auch die RISSE sind etwas teurer geworden, dafür gibt es aber auch einige Seiten mehr Literatur aus Mecklenburg und Vorpommern. ||

Anette Handke

 

[zurück zu Heft 8]


Risse e.V., Arno-Holz-Straße 1, 18057 Rostock
IBAN: DE73 1305 0000 0200 0598 90 / BIC: NOLADE21ROS
Kontakt|Impressum|Datenschutz|Bestellen