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Editorial

Eine runde Sache: Heft 50. Das Thema ist RUND.
Die Risse – Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern wurde im Sommer 1997 gegründet, das erste Heft erschien im Frühjahr 1998. Seit 25 Jahren also widmen wir uns in halbjährlich erscheinenden Heften neuer Literatur aus MV und stellen einen weiteren aktuellen Überblick zur Gegenwartsliteratur mit zuvor unveröffentlichten Texten zusammen: In diesem Heft fragt sich Carlo Ihdes Protagonist, ob eine virtuelle Feder rundheraus zu schreiben vermag, Roland Urbans Paar kreist um See und Beziehung, Carola Weiders Heldin verliert nicht nur eine Kreole und die Hauptfigur von David Lorenz vielleicht den Verstand. Der Lyrikanteil ist erfreulich hoch: Bertram Reinecke ist mit zwei mal zwei Gedichten vertreten, André Hatting mit fünfen, Anne Martin eröffnet einen Reigen, Jürgen Landt bedenkt die Tücken des Kreisverkehrs und Sich-im-Kreise-Drehens.
An dieser Stelle gelten unsere herzlichen Glückwünsche der Risse-Autorin Judith Zander: Der diesjährige Peter-Huchel-Preis für deutschsprachige Lyrik geht an die 1980 in Anklam geborene und in Jüterbog lebende Lyrikerin. Die Jury würdigte den Band im ländchen sommer im winter zur see als herausragende Neuerscheinung des Jahres 2022.
Mit jeder Ausgabe blicken wir im literaturkritischen Teil mit Interviews, Essays und Rezensionen in verschiedenen Rubriken auf die Literatur im deutschspra chigen Raum. Das Literarische Leben in Heft 50 beschäftigt sich mit Gespräch und Auszug mit dem neuen Buch Heute ist mitten in der Nacht von Risse-Autorin Kerstin Preiwuß; der Essay von Rainer Paasch-Beeck stellt uns den Klützer Winkel
als einen Brennpunkt der (Welt)Literatur vor. In der Rubrik Wiedergelesen denken wir an die Geschichten von Onkel Peter – zum 20. Todestag von Peter Hacks, in Widergelesen streiten Euphoricus und Dysphoricus unblutig um das hochgelobte Blutbuch von Kim de l’Horizon, während sich die Rezensionen mit Thomas Melle, Volker Braun und dem Leserbriefeschreiber Lutz Rathenow beschäftigen.
Der Mythos der Kugelmenschen von Platon ist einer der Ausgangspunkte für die Arbeiten der Bildhauerin, Holzschneiderin und Grafikerin Barbara Wetzel zum Heftthema RUND. Rund in der Bedeutung „mit einer Zahl zusammenhängend: aufgerundet/abgerundet, auf Null endend“: Zusätzlich zu den regulären 50 Heften sind bislang elf Sonderhefte herausgekommen. Zum 20-jährigen Risse-Jubiläum in 2018 gab Sonderheft 9 einen wunderbaren Einblick in die Geschichte und Genese der Risse sowie mit einem umfangreichen Register einen Überblick über zwei Dekaden. Im letzten Sonderheft 11 RISIKOLUST (2022) geht es um Chancen und Grenzen engagierter Kunst bei Carmen Blazejewski und Sonja Voß-Scharfenberg.
Diese und viele zurückliegende Ausgaben können unter risse-mv.de/bestellen geordert werden ...
25 Jahre Risse. 25 Jahre Zeitschrift für Literatur in Mecklenburg und Vorpommern mit 11 Sonderheften und 50 regulären Ausgaben: Diese Kontinuität ist auch über die Landesgrenzen hinaus so bemerkenswert wie außergewöhnlich – und eine runde Sache, wenn auch nie in der Bedeutung „kreisförmig, ohne Ecken, störungsfrei“, aber doch gelungen und weder mager noch flach.
Eine Frage an die Leser:innen: Liebe Risse-Freundinnen und -Freunde, wer hat die 50 Risse-Hefte komplett? Wir freuen uns auf Nachricht, gern mit Beweisfoto. Eine Nachricht an die Autor:innen: Das Thema für Heft 51 ist durchaus vielschichtig – ob Luft-, Staub- oder Schutz-, Ober- oder Nachtschicht, Schichtsalat oder -wechsel – es lautet schlicht SCHICHT. Dazu sind (wie immer im weitesten Sinne) Texte von Schreibenden aus MV gewünscht. Einsendeschluss ist der 1. August 2023. Unveröffentlichte Texte bitte bevorzugt per E-Mail an redaktion@risse-mv.de.
Ein runder Schluss für dieses Editorial: Jetzt ist erst mal Schicht im Schacht, aber nach der Schicht ist vor der Schicht – auf die nächsten 50 Risse-Hefte!
Bleiben Sie uns rundum gewogen.

Anne Blaudzun


Risse e.V., Arno-Holz-Straße 1, 18057 Rostock
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