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Editorial

So. Da sind wir nun. Noch immer inmitten von Krisen. So auf Sicht fahrend, das Schlimmste erwartend, das Beste hoffend. Und voller Solidarität mit den Menschen aus und in der Ukraine.

Derzeit müssen wir uns auf andere Arten und Weisen wärmen als an der Heizung. Für den heimischen Ofen werden derweil fleißig die Wälder nach sogenanntem Leseholz abgesucht. Sie schmunzeln? Das Grimm’sche Wörterbuch kennt diese Bezeichnung für „dürres Holz, das armen Leuten aus den Wäldern aufzulesen erlaubt ist.“ Falls Sie also nach der Lektüre der Risse noch mal schnell „nur“ Pilze suchen möchten, seien Sie gewarnt: Die Entnahme von Leseholz aus dem Privatoder Körperschaftswald bedarf der Erlaubnis der Waldbesitzer:innen.

Im vorliegenden Herbstheft geht es jedenfalls heiß her: „So!“ war das Thema – das unscheinbare Partikel, das Adverb, die Konjunktion, das kleine Wort „so“. Und dieses wurde von unseren Autor:innen in den unterschiedlichsten Momenten aufgegriffen: In der Prosa von Marion Skepenat, Carola Weider, Anne Martin, Uwe Schloen, Sonja Voß-Scharfenberg und Arvid Hagen sowie in der Lyrik von Kai Pohl, Brand Samtens und Utz Qualmann. Nicht nur der Wald, auch das Wasser hält Interessantes bereit: Das zeigt sich in der Literatur-, Natur- und Kulturgeschichte des Hechts, in die Andreas Möller uns im Literarischen Leben Einblick gewährt.

Die Redaktion gratuliert an dieser Stelle herzlich der frisch gekürten Preisträgerin des Literaturpreises MV 2022, der Greifswalder Schriftstellerin und Risse-Autorin Anne Martin, die mit ihrem Text Der freie Wille von drei Kilo Einzellern nicht nur die Jury, sondern auch das Publikum überzeugte. Dass sich unter den sechs Nominierten vier Risse-Autor:innen (neben Anne Martin auch Odile Endres, Steffen Dürre und Peter Wawerzinek) fanden, erfreut uns ohnehin.

Noch in diesem Jahr erscheint das nächste Sonderheft der Risse: Risikolust widmet sich der dezidiert sozial engagierten Literatur von Carmen Blazejewski und Sonja Voß-Scharfenberg. Dabei wird nach den Möglichkeiten eines in Verruf geratenen Funktionsverständnisses von Literatur gefragt sowie nach der Variabilität eines literarischen Schreibkonzepts.

Bezogen werden kann das Sonderheft – wie natürlich auch alle anderen Ausgaben der Risse – wie gewohnt auf unserer Website risse-mv.de und in der Buchhandlung Ihres Vertrauens. Möchten Sie die Risse kontinuierlich wahrnehmen und (gerade in diesen Zeiten) Literatur aus MV unterstützen, freuen wir uns über Ihr Abonnement. Und das Risse-Geschenk-Abo kann sicherlich auch jemanden in Ihrem Umfeld erfreuen …

Denn eines kommt zweifellos: Weihnachten und das nächste Risse-Heft. Das Frühjahrsheft – im Übrigen eine runde Sache: Heft 50 – widmet sich dem Thema „RUND“. Damit wollen wir weder anecken noch irgendwen rund machen: Einige feiern Rundes, andere wollen rund um die Uhr Rundungen loswerden. „Die gerade Linie führt zum Untergang der Menschheit“, wusste schon Hundertwasser.
Rundheraus und rundum: Es geht rund! Einsendeschluss ist der 1. Februar 2023. Unveröffentlichte Texte bitte bevorzugt per E-Mail an redaktion (at) risse-mv.de.

Um die Sache abzurunden:
Wir hoffen auf Besserung in allen Lebenswelten.

Juliane Foth


Risse e.V., Arno-Holz-Straße 1, 18057 Rostock
IBAN: DE73 1305 0000 0200 0598 90 / BIC: NOLADE21ROS
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