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Editorial

»FAHRIG« als Thema des Herbstheftes war offenbar eine ziemlich vertrackte Sache. Auch die redaktionelle Suche nach einem Zitat für die Heftrückseite wurde bis kurz vor Drucklegung beansprucht. Zwar gab es eine Renaissance des Begriffes in politischen Feuilletons, aber abgesehen davon kam Fahrigkeit selten zur Sprache. Unsere AutorInnen waren also entsprechend gefordert.

André Hattings Beobachtung der Gangarten werden festgehalten wie ein flüchtiger Blick, wenn man mit anderem beschäftigt ist. Wodurch die Beschreibung dem Objekt näherkommt als manche Enzyklopädie. Jan Decker sucht den Dialog mit jemandem, der erfolgreich ausweicht. Josephine Exner beschreibt eine Situation, der auch keine Sprachkenntnis weiterhelfen könnte. Juliane Schulz dokumentiert einen Lebensabschnitt, der sich vielleicht sogar besser erklärt, wenn man ihn rückwärts abspult. Der Hausgast in Ulrike Seberts Geschichte wurde nicht eingeladen und hinterfragt schon deshalb Lebensentwürfe. Die Gemeinschaftsarbeit des POETENCAMPs sammelt Positionen, Geschmäcker und Assoziationen – ein Hinweis darauf, dass manches uns vielleicht fahrig, aber noch lange nicht verzweifelt zurücklässt. Voller Freude über diese fahrige Sammlung wünscht die Redaktion ein konzentriertes Leseerlebnis.

Aluhütchen aufgesetzt! Für das nächste Frühjahrsheft reiten wir auf einer besonderen elektromagnetischen Welle. Unser Begriff stand 1954 erstmals im Rechtschreibduden: Radar, das oder der. Die Redaktion sucht Texte von AutorInnen aus M-V, die sich dem Thema »RADAR« im weitesten Sinne widmen. Ob Sie nun in eine Radarkontrolle geraten, den Wetterradar checken, den Radarschirm aufspannen, unter dem Radar fliegen, per Radar UFOs orten, vom Radar verschwinden oder alles genau auf dem Radar haben – im Blick haben sollten Sie den Einsendeschluss für Heft 40: Funken Sie uns Texte bis zum 1. Februar 2018.

Jens Lippert


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