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Editorial

Das Brüderpaar Edmond und Jules de Goncourt bildete in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im literarischen Leben Frankreichs einen gewichtigen Faktor. In ihrem Journal schrieben sie: »Seltsam, das literarische Leben! Bei jedem Band die Furcht vor etwas Unangenehmen; jede Veröffentlichung eine Gefahr. Die Furcht, nicht genug Erfolg zu haben oder, wenn er zu groß ist, die, wie es weitergehen soll.« Und auch im 21. Jahrhundert ist das literarische Leben seltsam und nicht selten ein Kampf. Nun gut, Kämpfe um Ressourcen, Vermehrungspartner, Territorien usw. sind ein wesentlicher Bestandteil der Evolution und auch das Journal der mecklenburgischen und vorpommerschen Gegenwartsliteratur entwickelt sich. nach dem Heft ist stets vor dem Heft. Nach 15 Jahren RISSE sind wir bei Heft Nummer 30 (flankiert von sechs Sonderheften) angelangt. Nach diesem heft ist ein besonderes vor dem Heft, denn die RISSE werden einen Tapetenwechsel vollziehen, verstärkt auf Themenschwerpunkte setzen und mit der nächsten Ausgabe die nächsten fofftein Jahre einläuten: Das Thema »Zensur« möge die Autoren des Landes für die Nummer 31 beflügeln.

 

Wer diesen Weg im Abonnement mit uns gehen möchte: Fünf Exemplare der Novelle Basalt des Rostocker Autors Dietmar Guth verlosen wir unter Neu-Abonnenten. Im 8. Band der bibliothek mecklenburg vorpommern der edition m geht es um eine Vater-Sohn-Beziehung, die am Tod der Mutter auseinandergebrochen zu sein scheint. Eines Tages meldet sich der Vater und sagt: »Sie ist da.«

 

Er ist wieder da, wenn sich unser Kritikerpaar Euphoricus und Dysphoricus über Timur Vermes´Bestseller vortrefflich zu streiten weiß, während Theodor Storm in der Rubrik Wiedergelesen mit Lyrik und Novellen gegen die Vergänglichkeit antreten darf.

 

Und da ist auch der Eintritt der RISSE in die e-Welt: Mit dieser Ausgabe bieten wir die RISSE als e-book an. Wir bedanken und herzlich bei Dietmar Schulz und tangram documents für die freundliche Unterstützung.

 

Nun aber auf in den Kampf, den Mütter und Töchter, Stratenkämpfers, Liebende und Soldatinnen, Vögel und Städtebewohner auszufechten haben! ||


Anne Blaudzun

 

 

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