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Editorial

Tschechische Literatur ist ein Schwerpunkt der neuesten RISSE, und die Schlaglichter zur zeitgenössischen Poesie und Prosa aus unserem südöstlichen Nachbarland, die der Literaturwissenschaftler Zbynek Fišer von der Universität Brno für uns gesetzt hat, laden zum Weiterlesen ein. Der elegant-tiefgründige Text von Jirí Kratochvil mag ebenso hierzu reizen wie die Lesart zu Capek. Sie macht Lust darauf, den Krieg mit den Molchen (erneut) aus dem Bücherschrank zu nehmen, denn dieser moderne Klassiker der tschechischen Literatur zeigt sich so aktuell wie vor 70 Jahren.

Apropos Lesarten: Zugang zu einem Text zu finden ist oft mit Arbeit verbunden. Die Entscheidung, die der Leser dann zu fällen hat, heißt: Will ich diese Arbeit leisten. Gerade bei der Auswahl der Texte für das vorliegende Heft hat die Redaktion lange diskutiert, die Urteile wichen stark voneinander ab. Auch als Erwiderung auf den Befund Fišers zur neuen tschechischen Literatur, »oft scheint die Liebe hier zu fehlen«, veröffentlichen wir in diesem Heft drei Texte junger AutorInnen unseres Bundeslandes, die moderne Partnerbeziehungen mit skurrilen Mitteln beschreiben.

Herbst-Ausgabe der RISSE heißt auch: Abdruck der Siegertexte des seit sechs Jahren stattfindenden Wettbewerbs um den »Lyrikmeister von Mecklenburg-Vorpommern«. 2003 heißt der Lyrik-Meister Peter-Michael Pietsch. Der Theologe aus Schwerin überzeugte die Jury auch mit einem gelungenen Vortrag. Das sei für die nächste Lyrikmeisterschaft im Juli 2004 noch einmal betont: Die Texte werden nach einmaligem Hören bewertet, eine gute Performance kann deshalb den Ausschlag geben. Publikum und Jury waren, wie auch im letzten Jahr, durchaus einer Meinung bei der Bewertung der gehörten Texte, Fabian Lambeck wurde 3. Preisträger und Publikumsmeister.

Bewerbungen für 2004 sind ab sofort möglich, wie immer 3-5 lyrische Texte und kurze Angaben zur Person unter dem Kennwort »Lyrikmeister 2004« per Brief an das Literaturhaus Rostock oder per Mail an info@literaturhaus-rostock.de.

Wir möchten an dieser Stelle auf zwei weitere Wettbewerbe aufmerksam machen. Die Büchergilde und die taz vergeben unter dem Titel »Eine egoistische Gesellschaft? Leben zwischen Individualismus und Solidarität« den »Essaypreis 2004« (Ausschreibungsunterlagen: www.buechergilde.de), und der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) ruft zu einem Kurzgeschichten-Wettbewerb um die Vergabe des »9. MDR-Literaturpreises« auf (www.mdr.de).

Die RISSE-Redaktion wünscht den Teilnehmern aus M-V viel Erfolg!

Schließlich annoncieren wir für Ende des Jahres das RISSE-Sonderheft Nr. 3. Zum Arbeitstitel »DAS LIEBE GELD DAS BÖSE« erreichten uns zahlreiche Texte aus dem ganzen Land, und es ist ein RISSE-Sonderheft voller komischer, grimmiger und absurder Geschichten zu erwarten. ||

 

Anette Handke

 

 

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