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Anne Blaudzun

„Großer und erhabener Geist des Wohlgefallen erregenden Sprachklangs, insbesondere der Vokalharmonie“

Zum 90. Geburtstag Franz Fühmanns

In seiner Jugend durch den Nationalsozialismus geprägt wurde der ostdeutsche Erzähler, Essayist und Kinderbuchautor Franz Fühmann (1922- 1984) nach dem Krieg Anhänger des Sozialismus, verhielt sich allerdings zunehmend kritisch gegenüber der Entwicklung der DDR, von der er in seinen späten Jahren bitter enttäuscht war. Legendär ist seine Literatur für Kinder und Jugendliche, die Fühmann Zeit seines Lebens ein wichtiges Anliegen war. Die dampfenden Hälse der Pferde im Turm von Babel ist ein Sprachspielbuch, das 1978 im Kinderbuchverlag Berlin erschien und 2005 vom Rostocker Hinstorff Verlag, der viele Werke Fühmanns veröffentlichte, neu aufgelegt wurde. Die Illustrationen fertigte der deutsche Maler und Grafiker Egbert Herfurth an. Im Buch führt Fühmann Kinder spielerisch in die Welt der Sprachwissenschaft und -geschichte ein und vermittelt dabei linguistische Phänomene wie Anagramme, Komposita, Palindrome, Pseudonyme, Phraseologismen, Reimschemata, Homonymie und Polysemie sowie Sprachökonomie, Phonetik oder Onomastik. Bis heute wirkt das Buch bei ostdeutschen Werbetextern nach.

Redaktionschat einer Onlineredaktion

[16:40:27] Jan: „Manüküre“

[16:40:32] Jan: (chuckle)

[16:41:05] Magda: tolle idee für einen kombi-deal: menü-küre

[16:41:20] Susi: ich habe einen wundervollen kindheitsflashback … kennt ihr die dampfenden hälse der pferde beim turmbau zu babel?

[16:41:31] Anne: JAAA

[16:41:32] Jan: mir fällt da eher das englische Wort „manure“ ein, sry ;)

[16:41:45] Ute: Was für Pferde?

[16:41:51] Jan: was ist mit den Pferden?

[16:41:54] Susi: im turm zu babel

[16:41:56] Anne: Franz

[16:42:06] Susi: da gibts doch auch den einen kleinen sprachgeist mit den vielen üüüüs

[16:42:17] Anne: ja und schopi

[16:42:20] Ute: In der bibel wurden an der Stelle keine Pferde erwähnt, wenn ich mich richtig erinnere.

[16:42:31] Ute: Oder geht es um eine DDR-Kindersendung?

[16:42:39] Anne: DDR-Kinderbuch

[16:42:50] Anne: wir haben nämlich gelesen in der zone

[16:42:54] Susi: stimmt, schopi

[16:43:03] Jan: okay

[16:43:08] Jan: und wo ist nun die Pointe?

[16:43:13] Ute: Es gab Kinderbücher in der Zone mit BIBEL-Geschichten??????

[16:43:37] Anne: neee: schopi ist nämlich schopenhauer

[16:43:47] Susi: @ute: wahrscheinlich sogar das

[16:43:51] Phil: stimmt das buch ist der knaller

[16:44:01] Phil: atze schopi

[16:44:44] Phil: geil. danke! ich hatte das längst vergessen

[16:44:59] Anne: Mississippibikini

[16:45:09] Anne: Seefeezehweh

[16:45:31] Jan: selbst auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole:

„ich habe einen wundervollen kindheitsflashback … kennt ihr die dampfenden hälse der pferde beim turmbau zu babel?“ wo war der Bezug? Für alle, die es nicht kennen (wie ich)?

[16:45:38] Ute: Ja, bitte!

[16:45:53] Susi: manüküre

[16:46:15] Susi: es gibt ein spiel, in dem man worte mit möglichst vielen gleichen vokalen finden muss

[16:46:17] Ute: @Jan: Ich glaube, wir bekommen hier keine ernsthafte Antwort mehr

[16:46:22] Jan: aaaaah

[16:46:27] Jan: jetzt hab ichs

[16:48:20] Anne: https://www.hinstorff.de/index.php?id=400&tx_ttproducts_pi1[backPID]=352&tx_ttproducts_pi1[product]=263&cHash=d545904dcd

[16:48:51] Ute: Danke, Anne.

[16:48:58] Jan: Rhabarberbarbarabarbarbarenbartbarbierbierbarbärbel

[16:49:02] Jan: so!

[16:49:11] Anne: Küslübürtün hieß der Typ, den Susi meint

[16:49:18] Ute: Aber ich wüßte doch gerne, wie der Turmbau zu Babel durch die Zensur gerutscht ist.

[16:49:29] Susi: und völlig veraltet und politisch inkorrekt: ein neger mit gazelle zagt im regen nie.

[16:49:43] Anne: und jetzt den satz von hinten lesen

[16:49:59] Jan: tss … immer diese Spitzfindigkeiten

[16:50:01] Susi: kann mal einer die ute hauen?

[16:50:44] Phil: astrein!

[16:50:53] Susi: Küslübürtün heißt der geist

[16:51:00] Ute: @Susi: Die Schokolade für diese Woche ist gestrichen!

[16:51:03] Susi: der macht bestimmt regelmäßig münükürün

[16:51:33] Susi: @ute: ich möchte keine westschokolade

[16:51:33] Susi: ;)

[16:51:58] Jan: Palindrome dürfen auch veraltete Worte verwenden, die einst gebräuchlich waren, auch wenn sie nicht länger der Mode entsprechen und heute als politisch inkorrekt gelten – meine Meinung.

[16:52:05] Susi: davon krieg ich nämlich Schneeseekleerehfeezehweh

[16:52:33] Susi: @jan: ja, aber nur mit ansage ;)

[16:52:39] Jan: tss

[16:53:23] Jan: Zu einem gewissen Zeitpunkt vor 1933 war auch das Wort „Endlösung“ gebräuchlich – ohne den negativen Touch, den es in der Folge erhalten hat. Seitdem ist es ein Tabu. So verstümmelt die Gesellschaft ihre eigene Sprache

[16:53:48] Jan: ich glaube, es ist heute einmal im Meeting gefallen ;)

[16:56:36] Jan: (und ab sofort bin ich der böse Stimmungskiller, ich merk schon ;()

[16:57:00] Susi: ja, als philipp das sagte bin ich auch kurz zusammengezuckt

[16:57:16] Susi: du als linguist solltest wissen, dass sprache nicht verstümmelt werden kan

[16:57:16] Susi: n

[16:57:24] Ute: n

[16:57:26] Ute: icht?

[16:57:34] Jan: ja, nur semantisch missbraucht

[16:57:54] Anne: sprachfaschisten

[16:58:01] Anne: <uups>

[16:58:18] Jan: (chuckle)

[16:58:20] Anne: sprachfasching wollt ich sagen

[16:58:41] Susi: hihi

[16:59:06] Susi: aber schön spielen kann man damit, also leute: buch kaufen

[16:59:19] Susi: und dann machen wir da demnächst mal ne challenge ;)

[17:00:06] Anne: genau Buch kaufen: vom Hinstorff Verlag in Rostock

[17:00:21] Jan: (immer diese Schleichwerbung ;) )

[17:00:51] Susi: sind ja kein öffentlich-rechtlicher chat, wir dürfen das

[17:01:14] Anne: ROSTOCK ROSTOCK ROSTOCK

[17:01:48] Anne: wusstet ihr das ROSTOCK ein anagramm auf OSTROCK ist?

[17:02:02] Jan: ja

[17:02:18] Ute: Wußtet Ihr, daß Rostock „auseinanderfließender Fluß“ bedeutet?

[17:02:21] Ute: ;-p

[17:02:53] Jan: ich würde da aber gern mal eine Frage wieder aufgreifen, die mir mal vor einiger Zeit gestellt wurde: Was für eine Farbe ist eigentlich Rost-Ocker?

[17:03:51] Susi: wir sollten eine rostock-fraktion gründen … frage ist, ob ute mitspielen darf

[17:04:10] Jan: natürlich darf sie

[17:04:56] Susi: aber sie glaubt auch, dass man in rostock früher keine kinderbücher mit bibelbezug lesen durfte

[17:05:14] Jan: nein, in der DDR, zu dem Zeitpunkt der Diskussion war „Rostock“ noch kein Parameter des Themas

[17:06:06] Anne: aber das besprochene Buch ist in einem Rostocker Verlag erschienen

[17:06:29] Ute: Die Info kam auch erst später dazu.

[17:07:17] Jan: hey, wusstet ihr übrigens, dass Rostock „auseinanderfließender Fluss“ bedeutet? Hab ich vor kurzem irgendwo gelesen …

[17:09:49] Susi: wusstet ihr, dass rostock früher in der ddr war

[17:09:50] Susi: ?

[17:10:11] Susi: oh, und das anagramm ist ostrock

[17:10:20] Jan: (chuckle)

[17:11:10] Ute: Es war ca. 3 Jahre nach der Wiedervereinigung, als eine Schulfreundin im Erdkunde-Unterricht mich völlig entgeistert fragte: „Du willst mir doch nicht erzählen, daß West-Berlin MITTEN IN DER DDR gelegen hat??!“

[17:11:38] Susi: da siehst du mal, wie toll das schulsystem „bei euch“ war

[17:11:39] Susi: ;)

[17:11:50] Ute: Nee, das war ein Sonderfall.

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